Camino Mozarabe & Torres

Schlammige Angelegenheit

Ich bin heute morgen wieder gegen 8 Uhr aufgebrochen. Tiziano ging bereits los, als ich noch auf dem Klo saß um das merkwürdige Süppchen unserer Gastgeberin Rosa, wieder aus meinem Inneren zu bekommen. Die gestrige Unterkunft, mag sich zwar so darstellen, als wäre sie eine Herberge, jedoch täuscht der erste Eindruck. Jeder Pilger hatte gestern sein eigenes Zimmer bekommen und die Toiletten und Dusche musste man sich teilen. Am Abend gab es dann Essen, welches von Rosa vorbereitet wurde und morgens konnte man sich das Frühstück selbst vorbereiten. Gekostet hat das Ganze 35€. Ob der Preis gerechtfertigt war ist noch die Frage? Rosa selbst ist jedenfalls eine lustige Quasselstrippe, die in dem gestrigen Tristes, ein wenig Schwung in die Bude brachte. Zudem ist sie auch äußerst geschäftstüchtig. So riet sie uns, heute lieber 8 km mehr zu laufen um dann in einem seeeehr schönen Hostal übernachten zu können. Ich nehme an, das gehört ihrem Schwager 🤔

Egal, die heutige Etappe war wenig abwechslungsreich, zuerst liefen wir noch auf gut befestigten Schotterstraßen, welche sich dann in eine Schlammschlacht verwandelten. Irgendwann kamen wir an einen Fluss, welchen es zu überqueren galt. Leider waren die Betonsteine, die man normalerweise verwendet um trockenen Fußes herüber zu kommen, abgesoffen. Somit hieß es einmal mehr Botten ausziehen und FlupFlops an und durch.

Am Ende sind wir in Alcaracejos angekommen, einer mittleren Kleinstadt. Nichts aufregendes, aber wenigstens Zivilasation.

Während Tiziano in die Herberge eingecheckt hat, zog ich es vor, im Hostal Las Tres Jotas ein Zimmer zu beziehen. Man muss auch nicht alles zusammen machen. Zudem hatte ich bereits heute früh das Gequassel unserer französischen Pilgerin Nicole, welche sich schnell von allem begeistern lässt, gehörig satt. Mal abgesehen von der deutschen Fraktion, der gestern gerade mal drei Sätze aus sich herausgebracht hatte 😴. Eine Schlaftablette wirkt gegen den, wie eine LSD.

Als ich in die Dusche gehen wollte, stellte ich meinen ersten Verlust fest. Mein Duschgel ist weg, bzw. habe ich es wohl vergessen. Sehr ärgerlich. Ich werde nachher mal versuchen, mir Neues zu besorgen. Ich weiß allerdings auch, das die kleinen Supermärkte immer nur die Familienpackung verkaufen. Mal schauen, wo ich ein kleines Fläschchen herbekomme?

Das sind Probleme, die man aus Berlin nicht kennt. Da gehste einfach in den nächsten Drogeriemarkt und der hat es. Hier ist das nicht so einfach möglich.

Pilgerproblemchen!