Was bisher geschah…
Wie ich gesehen habe, ist der letzte Beitrag schon etwas länger her. Jetzt muss ich mal überlegen, was eigentlich seitdem passiert ist?
Morgens verließen wir unsere Bahnhofunterkunft nach einer sehr durchfrosteten Nacht. Ich und Tiziano haben unsere Klamotten gleich anbehalten als wir in die Betten stiegen. Das hatte den Vorteil, das wir morgens nicht sehr viel Zeit damit verbringen mussten uns anzuziehen. Positiv denken!
Noch am Frühstückstisch versuchten wir ein Taxi zu anzurufen. Leider erfolglos. Unsere Vermieterin versuchten wir ebenso zu erreichen. Kein Erfolg. Wir liefen also planlos los. Kurze Zeit später klingelte das Telefon und unsere Vermieterin war dran. Sie bot an, uns nach Magacela (12 km) zu fahren. Als sie dann kam, fragten wir sie, ob sie uns auch nach Don Benito bringen könne. Gegen Bezahlung. Sie willigte ein. 😁. 30€ und 30 min. später stiegen wir nach einer haarsträubenden Fahrt aus dem Wagen, der vor der Kirche stoppte. Sogleich gingen wir hinein und holten uns einen Stempel für die Credencial (Pilgerausweis) ab und begutachteten die Prozessionswagen für den allabendlich stattfindenden Umzug.
Nun war aber erstmal Wäschewaschen angesagt. Also auf zum nächsten Waschsalon und rein damit. Im zweiten Gang, also dem Trockner, gesellte sich die Besitzerin des Salons zu uns und quatschte was das Zeug hielt. Grund dafür war, das sie ebenfalls zu der Pilgerkommunitie gehört und dann noch im Anschluss den Präsidenten der Association Camino Mozarabe anrief, nur um ihm mitzuteilen, das gerade zwei Pilger vor ihr sitzen 😁. Danach gab sie uns seine Nummer. Falls wir Hilfe brauchen oder ähnliches, dann sollen wir in anrufen. Nett, oder!?
Dann wurde es endlich Zeit für unsere Unterkunft. Wie bereits beschrieben, war es am Vortag ein Drama gewesen, etwas gescheites zu finden. Aus diesem Grund erwartete uns für ein 4**** Hotel etwas ausserhalb der Innenstadt Don Benito‘s. Zwei Einzelbetten, großzügiges Bad, Isoliert und Fussbodenheizung. Und der Burger King war auch gleich um die Ecke. 😇
Auf dem Rückweg vom Burger erwischte mich dann der Regen. Es goss in strömen mit zeitweisen Hagel. Die Strassen waren innerhalb kurzer Zeit geflutet und die Gehwege auch. Für den morgigen Wandertag sah ich schwarz und checkte mal die Verbindungen des ÖNPV. Es sollten morgens mehrere Busse nach Merida fahren. 2 Stk. um 8 Uhr und noch einer um 10 Uhr. Der letzte sollte um 16.30 Uhr abfahren.
Ich entschied mich für den um 10 Uhr und besprach es mit Tiziano, der dafür Verständnis hatte.
Am nächsten Morgen saßen wir beim Frühstück und verabschiedeten uns im Anschluss, bis wir uns am 17.04. in Merida wiedersehen. Ich meinerseits ging nochmal auf‘n Topf und checkte die Interbus Webseite nochmal wegen der Abfahrtzeiten. Siehe da, jetzt wurde bur noch ein Bus angezeigt, nämlich der um 16.30 Uhr 🤯. Die Nachfrage bei der Rezeption brachte nicht viel (ich sag nur: 4****), und so entschied ich mich, es Titiano gleich zu tun und ebenfalls zu laufen. Dies ist wohl die sicherste Art der Fortbewegungart in diesem Land wenn man irgendwo ankommen will. In Medellin, ca. 10 km weiter traf ich mich dann wieder mit meinem Pilgerfreund und es ging nach Torrefresneda. Kurz vor dem kleinen Städtchen gilt es eine der gefährlichsten Strecken des Caminos zu überwinden. 3,5 km über eine vielbefahrene Landstraße, welche ein Autobahnzubringer ist. Teilweise waren zwischen uns und den LKW/Autos gerade einmal 1,50 m Platz. Linkerseits befand sich auf dem Streckenabschnitt eine Bande, sodass ein zur Seite springen in den Graben nicht ohne akrobatische Vorkenntnisse möglich war.
Endlich in Torrefresneda angekommen, gingen wir schnurgerade in die nächste Bar und egalisierten den Adrenalinspiegel. Im Gronze (der App für Pilger) steht übrigens geschrieben, das dieser Abschnitt als lebensgefährlich gilt. Ich will es nicht übertreiben, aber lustig ist auf jeden Fall anders.
Nach ein paar Bier und Essen entschieden wir uns zu versuchen mit dem Bus nach Merida zu fahren. Für den kommenden Tag sah die Streckenführung nämlich nicht gerade besser aus. Und so machten wir es dann auch. Um 18 Uhr fuhr der Bus in die Estacion Autobusses in Merida ein und wir liefen über die Brücke des Guadiana in Richtung unserer Unterkünfte. Tiziano Richtung Albergue und ich Richtung Hotel Zeus, wo ich bereits ein Zimmer für den darauffolgenden Tag gebucht hatte., also dem 17.04.. Netterweise gab die Rezeptionistin alles um mir zu ermöglichen, das ich das Zimmer nicht wechseln muss.
Der Camino Mozarabe ist hiermit abgeschlossen und ich genieße momentan meinen freien Tag.

































































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