Unter Wasser
Eigentlich hatte ich mit der Absicht die 36 km bis nach Alcuescar mein Hotel heute morgen gegen 6.30 Uhr verlassen. Aber dazu kam es nicht.
Wie gesagt verließ ich mein Hotel sehr früh und genehmigte mir einen Kaffee in der benachbarten Tankstelle. Ich lief gemütlich aus der Stadt hinaus auf das mir bereits bekannte Land und passierte hierbei den Stausee Proserpina. Als die Strecke die Straße verließ erwartete mich eine größere Pfütze. Ich entschied mich linkerseits an dem Gewässer durch das hohe Gras vorbeizulaufen. Das war ein Fehler. Ich bemerkte, das meine Schuhe bereits im Wasser standen und machte einen Satz nach vorne. Im nächsten Moment stand ich bis zu den Knien im Wasser und fluchte was das Zeug hält. Kurz darauf sah ich mir das Chaos an. Es war alles durch. Ok, kann man nicht ändern.
Ich lief weiter bis ins nächste Dorf, welches ca. 3,5 km entfernt war. Hier angekommen ging ich in die Albergue und fragte nach alten Zeitungen oder Plastiktüten. Ersteres hatten sie zwar nicht, dafür aber Plastiktüten. Ich wechselte die Socken, zog mir die Plastiktüten an und stiefelte knisternd weiter. Habe ich schon erzählt, das man 90% seiner Zeit auf dem Camino mit Problemlösungen verbringt?
Somit waren die 36 km für den heutigen Tag kein Thema mehr. Ich lief noch 2 km weiter bis nach Aljucen, wo ich hoffte eine Unterkunft zu bekommen. Ich fragte ein Hotel an, stand vor der Albergue San Andres und klingelte / telefonierte mir den Wolf (ohne Erfolg) und versuchte es schlussendlich in einer Privatunterkunft der Casa Rural Merida. Nach einem mehr als lustigem und unverständlichen Telefonat mit der Dame des Hauses, trafen wir uns vor dem Haus und sie zeigte mir alles. Als ich ihr mit Hilfe von Google erklärte was mir passiert ist, machte sie mir sogleich das Angebot meine Sachen herauszulegen, damit sie sie waschen kann. 😃
Und so meine lieben Leser verwandelt man einen Scheißtag in einen Guten. Jetzt brauch ein Bier nach der Nummer.


























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