Tag 6-7 | 66 km in 2 Tagen
Gestern bin ich Ciudad Rodrigo gegen 6 Uhr aufgebrochen. Ich wusste ja, das ich ungefähr 32 km laufen muss, aber was das noch heißen würde, davon hatte ich keine Ahnung. Im Sonnenaufgang passierte ich hinter der Stadt diverse Kuhweiden auf denen die Viecher grasten. Bei meiner Ankunft erstarren die Kühe immer erst, gaffen mich an und rennen im nächsten Moment was das Zeug hält. In diesem Fall machte mir das ja nicht viel aus, da die Weiden abgezäunt sind. Später allerdings passierte ich eine Kuhweide im Inneren und hier war kein Zaun dazwischen. Zirka 50 Kühe von denen einige erst auf mich zukamen, dann 15 m vor mir einen Halbkreis bildeten und dann plötzlich anfingen loszurennen, jagten mir eine Heidenangst ein. Für mich war in dem Moment eine Flucht aussichtslos und ich hoffte nur das die Biester nicht auf mich direkt losrennen. Froh das Gehege verlassen zu können, lief ich in das nächste Ungemach. Kniehohes Gras lies lediglich erahnen, wo der Camino verlaufen könnte. Glücklicherweise hatte aber Tracy, die einen Tag vor mir läuft eine Spur gelegt. Na, wenigstens dafür ist sie zu gebrauchen.
In Aldea del Obispo angekommen, bin ich dann gegen 14.30 Uhr. Ich versuchte dann auch gleich den Hospitaliere zu informieren das ich da bin, hatte aber plötzlich kein Netz mehr. Irgendwann klopfte ich an eine Tür, in der Hoffnung das jemand öffnet und mir helfen kann, was dann auch geschah. Bzw. wrledigte sich die Hilfe, da gegenüber das Tor aufging und Felipe, der Hospi heraustrat und mich begrüßte. Ich fragte ihn ob die Bar in der Stadt permanent geschlossen hat oder heutte nochmal öffnet? Er verneinte. Die Bar ist geschlossen. Angeseuert fragte ich ihn, ob es einen Bus oder eine Taxe geben würde, fest entschlossen den Weg abzubrechen. Auch das verbeinte er. OK, hatte sich das also auch erledigt. Wir nahmen also die Formalitäten vor.
Felipe sagte mir dabei, das es momentan Probleme mit dem Strom gäbe. Hierdurch gäbe es kein Warmwasser und Kochen würde auch nicht gehen, da der Herd elektrisch ist. Toll, also kalte Küche wenn überhaupt.
Kurz darauf hörten wir stimmen von draussen. Auftritt von Paula & Jorge aus Portugal. Ein Pilgerpaar wie es im Buche steht. Beide sind mit Pilgermerchandising an ihren Rucksäcken übersäht. Allerdings sind selbst die Mützen der Beiden mit Jakobskreuzen, Muscheln und allem was der chinesische Markt hergibt voll ausgestattet.
Naja, Jorge (augesprochen: George), übernahm dann mal die weitere Kommunikation und sorgte dafur, das wir einen Campingkocher und eine Tüte voll mit Essen bekamen.
Und so rettet man einen Tag 😁



























































Nach Obispo waren es dann heute 34 km, ohne besondere Vorkommnisse. Ich muss jetzt schlafen, da morgen wieder 30 km sind. Daher hier nur Fotos:



































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