Tag 14 – Über‘n Berg und erstmal falsch abgebogen
Und dabei fing der Tag so schön an! Heute früh bin ich von meiner Feuerwache gegen 7 Uhr losmarschiert. Nach einem Käffchen in einem Cafe, dann das erste mal falsch abgebogen, weil mein GPX Track scheinbar veraltert ist. Naja, war nicht ganz so schlimm, da ich es rechtzeitig gemerkt hatte. Dann ging es erst langsam dann immer steiler den Berg hoch bis auf 878 m.
Oben angekommen, auf dem Cha de Arcas war dann auch erstmal Pause angesagt. 🥵
Beim Abgang stand ich dann vor einer Entscheidung. Ein Zeichen (gelbes Dreieck mit zwei Punkten) zeigte nach links. Etwas weiter, also da wo mein GPX Track sagte, da muss ich lang, war ein Schild mit Kreuz ❌ . Ja, was denn jetzt?!?
Ich wusste, das es auf dieser Etappe eine Stelle gibt, bei der man den Pfeilen nicht folgen soll, aber die sollte erst viel später kommen. Also entschied ich mich, den Schildern zu folgen. Das war ein Fehler, welcher mich heute ca. 5 km mehr kosten sollte. Fluchend und wütend, das man scheinbar gar nichts mehr vertrauen kann, kam ich nach einem großen Bogen wieder zurück auf den Camino.
Nach etlichen Kilometern auf Asphalt, wobei die kleine Straße sehr viele Kurven hatte und auch hier die Penner… äh Portugiesen, wie die Bekloppten um die Kurven heizen, kam dann die Stelle, wo man angeblich nicht den offiziellen Schildern, sondern der Beschreibung der caminotorres.com Seite folgen soll, was ich dann auch tat. Das war mir auch ganz recht, da an einer Abzweigung ein Restaurant war, wo ich etwas ordentliches Essen und mich um meine heutige Unterkunft kümmern konnte. Ich rief die Jugendherberge Casa da Juventude Amarante an und fragte ob sie ein Bett für mich hätten. Die gute Frau sprach Englisch und bat darum, das ich eine Email mit meiner Anfrage sende (auf die Antwort warte ich auch jetzt noch) 🤬.
Da der Weg nach dem Restaurant plötzlich wieder bergauf und auf übelsten Untergrund weiterverlief, entschied ich mich von der Route abzuweichen und über die Landstrasse zu laufen, bis ich wieder auf den Originalweg treffe. Pfeile, oder Symbole waren seitdem eh nicht mehr zu finden. Als ich dann fast drei mal fast über‘n Haufen gefahren wurde, hat es mir dann gereicht. In einer Bar fragte ich nach einem Taxi, was mich abholte und zur Jugendherberge fuhr. Hier wurde mir dann gesagt, das natürlich kein Bett frei ist 🤬🤬🤬.
Ich lief zum ggü. liegenden Des Arts Hostel. Bei meiner Ankunft war die junge Rezeptionistin eifrig mit einem spanischen Gast am telefonieren. Da Spanier die Angewohnheit haben für wirklich alles 10 Sätze mehr zu verwenden als man es in Deutsch benötigt, dauerte das Gespräch entsprechend lange…10 Minuten später war ich endlich dran (allerdings war die junge Dame auch nicht in der Lage den Telefonpartner abzuwürgen).
Ich fragte gleich ohne Umwege nach einem Einzelzimmer…
Tip Tip Tip Tip…
can i have your ID please?
Yes, of course.
Tip Tip Tip Tip…
It costs 51€ incl. Breakfast!
Yes, fine!
Tip Tip Tip Tip…
Oh i‘m sorry… (brabbelt mit Kollegin die aussieht als würde sie in der Küche arbeiten, hat aber mehr Ahnung als sie in ihren Job).. it costs not 51€. It costs 59€.
Ok!
Tip Tip Tip Tip…
Oh, i need your ID again please.
Really? Ok! 🤔
Oh no sorry! The price is 51€.
Ich: Before i will pay. Do you have a stamp for me? (Für den Pilgerausweis)
Äh. No, sorry we didn’t have a stamp, but you can go in the tourist office… (dann begann das Suchen in der Stadtkarte um mir zu zeigen, wo sich die Touriinfo befindet)
Am Ende hat es mir dann gereicht, da das Prozedere bereits eine halbe Stunde kostete. Ich machte ihnen eindringlich klar, das Pilger nicht über die Zeit verfügen, den ganzen Tag an einer Rezeption zu stehen um endlich den Schlüssel für das Zimmer zu bekommen.
Das half! Ich ging noch zum Friseur, holte mir den Stempel in der nahegelegenen Kirche am Infostand und war endlich im Urlaub 😃




































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