Camino Portugues

Kackwetter

Brrrr… in der Nacht hatte es unentwegt geschüttet und ein kräftiger Wind aus Westen drückte gegen die Fenster unseres Zimmers. Ab und zu verspürte ich auch altersbedingte Zugerscheinungen als ich mich ins Bett einmümmelte. Als wir dann gegen 7 Uhr aufstanden war glücklicherweise das Schlimmste wieder vorbei.

Nach einem genügsamen Desayuno (Frühstück), machten wir uns in Richtung Pontevedra auf. Kurz nach Aufbruch stellten wir aber auch gleich fest, das wir irgendwo einen Pfeil übersehen hatten, was uns einige 100 Meter Umweg bergauf/bergab bescherte.

Somit waren wir dann auch gleich mal warmgelaufen und das erste Mal durchgeschwitzt.

Kurz darauf, wir liefen gerade durch ein kleines Waldstück, begann es dann wieder zu regnen. 5 Minuten danach hörte es wieder auf. Nach 15 Minuten wieder das gleiche Spiel, usw.. Ich hatte glücklicherweise damit kein Problem, da ich es mir erspart habe die Regenmontur aus dem Rucksack zu kramen und nur meinen Regenschirm benutzte. Den mitzunehmen war mit Abstand die beste Idee auf dem Camino und kann ich nur empfehlen.

In einer Bar lernten wir eine italienische Deutsche kennen, die sich zu uns setzte. Sie erzählte uns von ihrem Job als Krankenschwester und das sie sich vor einiger Zeit die Ferse gebrochen hatte und ihr Arzt empfohlen hatte den Camino nicht zu laufen und das sie 27 war und so weiter und so weiter… Ja, der Weg kann manchmal auch sehr einsam sein 😁

In Pontevedra sind wir dann gegen 13 Uhr eingetrudelt. In der Pension Santa Clara hatten wir bereits ein Zimmer gebucht. Der ältere Herr der uns in Empfang nahm, war beim Checkin nicht gerade das was man einen Akkordarbeiter nennt. Im Gegenteil. Gerade als wir nach schier endloslangen Minuten des Wartens dachten das wir jetzt das Zimmer sehen werden, drehte noch einmal um, da er den falschen Schlüssel dabei hatte.

Nach kurzer Dusche, war dann erstmal für uns Wäsche angesagt. Glücklicherweise war der Salon gerade einmal 100 m entfernt, denn nun hatte es richtig begonnen zu schütten.

Nach der Wäsche machten wir uns auf die Nahrungssuche und liessen es im Anschluss für heute gut sein. Schließlich sind wir Pilger ja auch für ihre Enthaltsamkeit bekannt 😉