Camino Portugues

Der Weg heilt alle Wunden

So, heute ist Ostermontag und deshalb fasse ich mich kurz.

Als ich morgens mein Hotel verließ, war es bereits hell. Also kurz nach 7. Geschmeidige 24 km standen auf dem Programm bis nach Sernadelo. Meinen verknacksten Fuß von gestern kam es zu Gute, das der Weg heute nur über asphaltierte Straßen verlief. Nur einmal ging es, für zirka 1km, durch ein kleines Waldstück, wobei mich dort nicht unbedingt die Waldwege verzweifeln liessen, sondern eher der weiche Sand auf dem man lief.

Bereits in der früh überholte ich, trotz meines Fußes ein paar Pilger. Den ersten ignorierte ich, da er auch nicht reagierte als ich ihn überholte. Den Zweiten kannte ich bereits aus der Herberge von vor zwei Tagen. Ich nenne ihn Paderborn, da dies seine Heimatstadt ist. Er selbst lebt aber in Erdingen, wie er mir erzählte.

Pilger 3 + 4 war ein deutsches Ehepaar aus dem Harz. Ich war allerdings im Turbobetrieb, so dass ich keine Zeit hatte mich länger mit Ihnen zu unterhalten.

Bar 1 lies ich links liegen, hatte ich doch im Hotel heute früh gut gefrühstückt. Bar 2 durfte mich dann als Kunden für einen Kaffee empfangen, damit ich meine wunden Füße etwas preparieren konnte. Hierbei lief dann auch der maulfaule Pilger 1 an mir vorbei, welcher mich auf Deutsch grüsste. Überraschung!

Ich machte mich wieder auf den Weg, holte Nr. 1 ein und wir quatschten nur ganz kurz, ein paar hundert Meter miteinander, bis ich wieder Speed gab.

Bei einem Bäcker in einem kleinen Dorf, holte er mich dann wieder ein und setzte sich zu mir. Wir sprachen über den allgemeinen Kram und liefen dann zusammen den Rest bis nach Sernadelo, wobei er mir noch half, ein Zimmer in der örtlichen Herberge zu reservieren. Das er in Portugal geboren ist, half dabei ein wenig.

Sein Name ist Eduardo. Netter Kerl. Wohnt in der Nähe von Mainz und ist Flugbegleiter bei der Lufthansa. Aus diesem Grund kann er auch 4 Sprachen und hat mir nun auch noch geholfen einen Schlafplatz für die morgige Etappe zu organisieren, da die offensichtlichen Hotels und Hostels nämlich alle ausgebucht sind.

Gut wenn man jemanden kennt, der Portugisisch kann 😉.

Abend waren Eduardo und ich eigentlich zum Essen verabredet. Hätte ich mich nicht noch einmal hingelegt, wäre es bestimmt ein netter Abend mit vielen Fotos werden können. Aber ich hatte schlichtweg verpennt.

Schade ☹️