Camino Portugues

Die Verarschung

Ein schlauer Mann sagte einmal: Gott schütze mich vor meinen Freunden, vor meinen Feinden schütze ich mich selbst (Jacques Mesrine, https://de.m.wikipedia.org/wiki/Jacques_Mesrine).

So erging es mir heute auch. Wir verließen unsere Luxusunterkunft, nach einer herrlich durchgeschlafenen Nacht, gegen 7.30 Uhr. Nach einem kleinen Frühstück in einer Pasteleria (Bäckerei) machten wir uns auf den letzten langen Marsch auf dieser Reise. 27,5 km standen auf dem Programm und mal wieder, wie zu oft auf diesem Camino, liefen wir auf Straßen 😩. Für alle die noch nicht den Unterschied zwischen Schotter, Waldboden, Lehm, etc. zu Asphalt kennen, dem sei gesagt, das Asphalt der absolute Fußkiller ist, da den Füssen einfach die nötige Dämpfung und Abwechslung beim Auftreten fehlt.

Nach einigen Kilometern lief ich ein paar Meter vor Eduardo, der sich zurückfielen ließ. Nichts Ungewöhnliches, da ich immer schon etwas schneller gehe als er. Dann plötzlich brummte mein Handy. Eine WhatsApp von Ed:

Ich signalisierte Daumen hoch, folgte den gelben Pfeilen und gab Gas. Nach ca. 500 m, ich überholte gerade zwei Pilgerinnen auf einem Abhang, sah ich aus der Ferne den mir bereits bekannten blauschwarzen Rucksack. 😳 Öh? Wie jetzt? Ist jetzt nicht wahr, oder!?

Der Lump hatte eine Abkürzung gefunden!

Ich rannte den Abhang runter, erschreckte ein paar Pilger um den Betrüger mit seiner Tat zu konfrontieren. Dieser grinste mich jedoch nur an und lachte. Frechheit! Hätte ich es nicht auch so lustig gefunden, wäre ich wahrscheinlich explodiert. 😂 🤬 😂

In Picarana waren wir dann gegen 15 Uhr, aßen etwas und checkten in unser Doppelzimmer ein. Abends trennten sich noch einmal unsere Wege, da Ed noch einmal essen wollte, ich aber noch satt wahr. Wahrscheinlich sucht er schon nach Abkürzungen für den morgigen Tag nach Santiago.