Ein Geschenk an Portugal
Da wir heute 27 km zu wandern hatten und uns gesagt wurde, das die ersten 10 km kein Spaß sein würden, verliessen wir unsere Unterkunft bereits kurz vor 7 Uhr. Gleich nach Verlassen begann der Aufstieg über den Alto da Portelo. Immer wenn man dachte „ Puh, jetzt hastes überstanden“, ging es noch weiter nach oben. Vom Dresscode her, waren wir viel zu dick angezogen, da wir davon ausgingen, das es nur 19 Grad / bewölkt werden würden und es vsl. morgens sehr kalt sein würde. Denkste! Mir lief das Wasser den A**** runter. Eduardo jedoch, hopste den Berg ohne Unterbrechung hinauf, was mich dann doch sehr erstaunte 😳.
Unseren ersten vernünftigen Kaffee + einem Croissant bekamen wir dann in Sao Roque. Der Weg füllte sich hier auch schlagartig mit anderen Pilgern, welche wir im weiteren Tagesverlauf immer wieder nach unseren Pausen überholten.
Letztlich sind wir in Valencia gelandet, kurz vor der spanischen Grenze. Unsere heutige Unterkunft ist ein 1* Hotel Namens Val Flores. Saubere Zimmer und ein sauberes Klo für gerade einmal 35€/ Zimmer, da kann man als Pilger nicht meckern. Wir gingen ums Eck unsere Klamotten waschen und versbredeten uns danach zu 18 Uhr zum Abendessen. Der Tag nagte dann doch ganzschön an unseren Kräften, zumal im letzten Viertel der heutigen Etappe noch einmal kräftig die Sonne auf uns schien.
Nach der Ruhephase, gingen wir uns die Altstadt von Valencia ansehen, welche hinter Festungsmauern errichtet wurde. Sehr schön, aber klein…aber schöne Aussicht Richtung Norden. Dann ging es endlich zum Essen. Es gab Fleisch… viel Fleisch… leckeres viel Fleisch! Danach brauchte ich einen Absacker und Eduardo übersetzte für mich, wie so viele Male bereits zuvor, aus was dieser Absacker bestehen müsse: Anis + Kaffeebohnen + Feuer = Sambuca!
Wie so oft, guckte unser Kellner etwas verwundert, aber kam mit einer Flasche Anis und einem Cogniacschwenker mit Kaffeebohnen zurück zum Tisch. Das Glas war zu einem Viertel voll mit Bohnen gefüllt, von denen wir die mesiten wieder entfernten. Ich zeigte dem Kellner bis wohin er das Glas befüllen soll ( denn meistens füllen sie viel zu viel hinein) und zündete den Inhalt mit dem Feuerzeug an. Als der Schnapper gelöscht war lies ich den Kellner schnuppern. Dieser nickte überzeugt, verschwand hinter der Bar und testete weiter. Wir erklärten ihm, das ein kleineres Glas Zylindrischer Bauweise und nur drei Bohnen geeigneter wären und Zack präsentierte er mir seinen Sambuca nach portugisischer Art inkl. Feuer. Wieder erklärte ich ihm, er solle den Schnapps löschen, wenn die Bohnen beginnen zu blubbern, was er sehr interessiert aufnahm.
Kurzum: Die Schnäpse gingen auf‘s Haus und künftig kann man Dank mir Sambuca in Portugal saufen. Viel Spaß und Prost! 🤪🥴