Der Knaller
Punkt 6 klingelte mein Wecker und riss mich aus meinen Träumen. Wir zogen uns an und waren kurz vor 7 unterwegs in Richtung Caldas de Reis (ca. 22 km).
Als wir in Pontevedre versuchten einen Kaffee zu bekommen scheiterten wir kläglich, da noch alles geschlossen war. Erst nach 9 km bekamen wir in einer Bar in San Amaro endlich das ersehnte Gesöff und etwas zu kauen. Hierbei stellten wir aber dann auch gleich fest, das die Preise explodierten. 5€ für ein Stückchen Tortilla waren dann doch etwas exorbitant und grenzen schon Wegelagerei.
Als wir unseren Kaffee schlürften, wurden wir mit einer unangenehmen Tatsache konfrontiert, welche uns den Rest des heutigen Weges immer wieder begleiten würde: Fahrradfahrende Pilger in Gruppen.
Ich erinnerte mich an den Camino Frances, wo man auch ständig auf den letzten Kilometern zur Seite springen musste, weil diese Nervsägen von hinten angeschrotet kamen. Auch heute verhielt es sich gleich und wir entschieden uns, einige Kilometer lieber auf dwr vielbefahrenen Landstraße zu laufen als auf den ausgeschilderten Schotterwegen. Eigentlich kann das ja auch nicht sein, oder!? Naja.
Als wir über die Straße liefen, fiel mir ein Pilger aus dem letzten Jahr ein, der immer wenn ein LKW kam das Hupzeichen gemacht hatte. Also probierten wir das auch mal aus und siehe da, es klappte. Mööööp antworteten die LKW als sie an uns vorbeifuhren und wir freuten uns wie kleine Jungs 😄.
In Caldas de Reis angekommen, suchten wir das Hotel Posada auf, welches uns den Schlüssel für unser Zimmer aushändigen mussten. Da wir zu früh waren, es war 13 Uhr, und das Zimmer noch nicht fertig war, gingen wir eine Kleinigkeit Essen und Trinken. Zwei Wein und ein Orucho später torkelten wir kichernd und lachend zurück, bekamen die Schlüssel für unser Zimmer und Voila. Was für ein Traum. Kaltschaummatratzen, echte Bettdecken, Regendusche, kein miefiger Geruch und eine schöne Aussicht aus dem 3.Stock. Jackpot!