Camino Primitivo

No coffee

Meine heutige Laune ist heute etwas getrübt, denn wie man dem obigen Titel entnehmen kann, bekam ich heute morgen keinen vernünftigen Kaffe. Stattdessen musste ich mir mal wieder ein bräunliches Gebräu aus einem Automaten ziehen, der am Strassenrand stand.

Obwohl ich auf Cafe Solo Longo gedrückt habe (großer Schwarzer) bin ich immer noch der festen Überzeugung, das das Zeug koffeinfrei war. Der Motor wollte jedenfalls nicht so richtig starten.

Dann kam endlich eine Bar nach etwas 12 km. Kaffee, Orangensaft, Tostada. Was will man mehr? Naja, da waren noch die zwei Frauen, die sich mit einer anderen Frau/Pilgerin unterhielten. Ich lauschte interessiert. 😈

Die Zwei klagten ein wenig über Muskelprobleme und die vielen Anstiege des gestrigen Tages. Daraufhin sagte die Eine: „Nein, heute wird es viel weniger.“ und weiter: „Da müsst ihr mal den Portugisischen laufen! Da ist es von Porto aus viiieeeeel schlimmer!“.

Sollte ich heulen oder lachen! Keine Ahnung.

Ich ging raus und checkte mal das heutige Höhenprofil. Als die 2 dann rauskamen, meinte ich nur: „Die hat euch Müll erzählt. Es geht später noch nach oben!“. Wir kamen ins Gespräch. Die 2 erzählten mir, das sie in Santiago gestartet sind und jetzt den zweiten Tag Richtung Finisterre laufen. Sie wollen einfach nur mal wissen wie das so ist, haben aber auch schon kräftig mit Blasen und Muskelproblemen zu tun. Mein Tipp war lediglich: “Schmeißt Euch eine Ibu rein und weiter geht’s!“ Weiß nicht ob sie den annehmen, oder nicht!?

Kurz vor meinem heutigen Ziel in Olveiroa, kam ich an einer versteckten Bar vorbei in der ich bereits zwei Jahre zuvor ein Bierchen schlürfte. Auch diesmal machte Halt und zischte Eins weg. Als mich der Wirt fragte ob ich alleine bin oder mit mehreren, bestätigte ich mit: Solo, Si. Er entschwand, ich ging auf die Terrasse und er brachte mir kurz darauf zwei ordentliche Rippchen zum Verzehr. Hastig knabberte ich das Fleisch von den Knochen und checkte das W-Lan. Auch hier war mal wieder das Passwort noch gespeichert und ich konnte unverzüglich surfen und chatten. Herrlisch 😃.

Gegen 14 Uhr traf ich nach knapp 25 km in der Casa Loncho in Olveiroa ein, wo ich am Vortag ein Zimmer reserviert hatte. Meine Meinung: Es handelt sich um ein gründlich organisertes Hotel/Pension/Albuerge/Restaurant bei dem die Kohle an erster Reihe steht und die persönliche Note auf der Strecke bleibt. Aber das ist ja nur meine Meinung. 😉

Hier noch ein kleiner Nachtrag. Erstens: Mein letzter Satz muss revidiert werden. Die machen auch nur ihren Job. Zweitens: Ich habe für die kommenden 2 Tage meine Unterkünfte sicherheitshalber vorgebucht (in Cee und Finisterre), da ich sonst davon ausgehen muss, das mir das Ami-Pack und sein Jakotrans, mir die besten Plätze klauen werden. Für den Abschluss meiner kleinen Reise lasse ich es mir boch einmal gutgehen und habe ein Superior Doppelzimmer mit Meerblick reserviert, welches direkt im Stadtzentrum liegt. Ich glaube, das habe ich mir jetzt verdient.

Die kommenden Touren sind auch nicht mehr so lang. Morgen nach Cee sind es nur 20 km und danach nach Finisterre nur 12,5 km. Somit habe ich auch noch viel Zeit an Freitag den Leuchtturm zu besuchen, die Socken zu verbrennen und mich zu besaufen. 🥴

Am Samstag bringt mich der Bus nach SdC zurück und dann geht’s ab in die Heimat, wo meine liebe- und verständnisvolle Frau bereits auf mich wartet. 🥰😍😘

Aber noch sind es zwei Tage 😉

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