Villaviciosa – Aviles
So lässt es sich doch mal Pilgern! Um 8 die Herberge verlassen, um 9 den Bus nach Gijon bestiegen und gegen 12 den Zug nach Aviles genommen. Somit haben wir drei Tage Laufzeit eingeholt und konnten den Großraum von Gijon schneller abhaken. Gesehen haben wir zwar nicht besonders viel, aber außer der Schwerindustrie soll es auf dieser Route, laut unseren Reiseführern, eh nicht viel geben.
Obwohl! Als wir gerade unseren Zwischenstop in Gijon hatten, tobte dort gerade ein Triathlon. Ansonsten sind uns im Wesentlichen nur die vielen Bettler aufgefallen, die versuchten vor einer Kirche ein paar Münzen in den Kaffeebecher zu bekommen. Gijon machte auf mich nicht gerade den attraktivsten Eindruck. Komplett verbaut mit hässlichen Fassaden der Neuzeit und da heute sowieso Sonntag ist, muss ich nicht erwähnen, das auf den Straßen nicht viel los gewesen ist.
Kleine Randbemerkung: Mein rechtes Knie macht seit gestern Probleme! Trotz Bandagen die ich jeden Tag trage. Das Rauf und Runter hat seinen Preis!
To be continue…
In Aviles angekommen drang uns ein leicht rauchiger Duft der benachbarten Industrieanlagen in die Nase und die Stadt versprüht einen, die NRW’ler mögen es mir verzeihen, ruhrpottähnlichen Charme. Tote Fassaden und Strassenzüge ohne großartige Anziehungskraft begrüssen den Neuankömmling und geben ihm den unwiderstehlichen Drang, fluchtartig aus der Stadt zu verschwinden. Jedoch haben die Menschen eine gewisse Herzlichkeit. So wurden wir auf der Suche nach unserer Unterkunft, gleich 2x angesprochen und Hilfe angeboten. Da die eigentliche Herberge renoviert wird wurden wir an der Tür weitergeleitet zum provisorischen Ausweichort und das sogar auf Deutsch!
Dort angekommen empfing uns ein netter Hospitaliere und wies uns unsere Schlafplätze zu und zeigte uns die Einrichtung. Diese liegt in der Nähe des Fussballstadions und scheint normalerweise die Umkleiden der Spieler zu sein. Nach Dusche und Wäschewaschen ging ich alleine, der Senior hatte sich bereits allein aufgemacht, in die nächstgelegene Bar. Hier bekommt man zu jedem Bier ein Schüsselchen warme Paella für nicht mal 1,50€. Tse tse…und es schmeckt verdammt lecker.