Camino Primitivo

5 vor 6

Der heutige Titel bezieht sich auf ein Vorkommnis der vergangenen Tage. In Tineos, musste ich feststellen, das die Batterie meiner Armbanduhr leider den Geist aufgegeben hat. Wie es die Routine verlangt gucke ich aber dennoch ständig auf den intakten Zeitgeber an meinem Armgelenk und gebe bei jeder sich anbietenden Gelegenheit an, das es 5 vor 6 ist.

Mittlerweile ist daraus schon soetwas wie ein Running Gag geworden über den ich mich nur noch amüsiere. Nur mal so als Anekdote.

Mit zwei Kaffe und einem Muffin im Magen, verliessen wir unser Hotel heute früh gegen 8 Uhr (aber eigentlich war es 5 vor 6 😉).

Der heutige Weg führte uns von A Fonsagrada bis nach O Cadavo Baleira, welches ca. 24,5 km entfernt liegt. In unserer Wise Pilgrim App war nachzulesen, das es sich bei dieser Etappe um die Knochenbrecher-Strecke handelt. Was auch immer das bedeutet?

Auf jeden Fall ging es stellenweise einmal mehr heftig bergauf und bergab. Steigungen mit bis zu 30% waren hierbei kein Einzelfall. Ich möchte hier einmal ganz klar erwähnen, das der Camino Primitivo wirklich nichts für Couchpotatos ist, welche sich sonst nie sportlich betätigen. Ich will damit nicht sagen, das es niemand machen kann, aber es sei auch nicht zu unterschätzen. In meinem Fall bin ich froh, das ich mich vorher 2 Monate intensiv täglich per Crosstrainer vorbereitet habe und eine Woche Zeit hatte um mich auf dem Camino Norte einzulaufen. Ich will nicht wissen, wie ich sonst aussehen würde.

Zurück zum heutigen Tag. Wir liefen also aus der Stadt und kurz darauf näherten wir uns etwas sehr komisch aussehendem. Es war eine Pilgerin, asiatischer Herkunft, die eine riesige Plastiktüte mit Lebensmitteln mit sich in der Hand trug. Wir guckten etwas irritiert, als wir das sahen, aber ok.

Später am Tag begneten wir der Dame immer wieder einmal, da wir Pausen machten, sie aber voll durchzog. Als wir dann irgendwann hinter ihr liefen und es leicht bergab ging, sahen wir wie sie plötzlich anfing zu rennen mit ihrer Plastiktüte. 😳 Die Situation war so skurril, das wir erst verwirrt waren, aber dann anfangen mussten zu lachen. Es sah einfach zu komisch aus. Sorry. Wir glauben, aber das ist nur suggestiv, das sie vielleicht Angst hatte, kein Bett in einer der Herbergen zu bekommen. Wissen tun wir es aber nicht genau.

Bei einer dieser Aktionen trafen wir auch wieder auf unsere Freundin Hanna mit der wir die erste Bar am Ankunftsort aufsuchten und sie ein Bier ausgab.

Eduardo und ich entschieden uns in der Bar einen Lunch zu uns zu nehmen, bevor wir unsere heutige Unterkunft beziehen. Der Wein zum Lunch war ziemlich lecker, so das wir etwas angetrichter den Laden verliessen und uns auf die Navigation von Edu‘s Komoot App verliessen. Als uns das dann doch etwas komisch vorkam, gab ich die Adresse in Google ein und Zack, standen wir wieder vor dem gleichen Laden wo wir zu Lunch gegessen hatten. Ich konnte mich nicht mehr halten vor Lachen und gröllte die ganze Straße zusammen. Die Gäste im Restaurant guckten auch etwas überrascht als wir wieder da waren. Ich hingegen musste noch immer lachen 😂.

Nach dem CheckIn war Duschen, etc. angesagt und wir trafen uns mit Hanna zum Dinner. Viele der Pilger die wir aus den letzten Tagen kennen, kamen ebenfalls in das Restaurant. Jetzt fügt sich lansam alles zusammen.

That‘s the Camino Feeling.

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