Camino Primitivo

Hunger = Kacken

Als ich gegen halb acht nach unten ging erwartete mich ein fürstliches Frühstück mit Tostadas, Kaffee, Orangensaft, Marmelade und, jetzt kommt es, Büffelmozarrella. In den vergangenen Tagen hätte ich maximal den Kaffee getrunken. Heute jedoch, verschlang ich alles was vor mir stand.

Kurz darauf, der Pilger kennt es, saß ich nochmal vor Abflug auf dem Klo. 🚽. Nischt, ausser einem leisen Luftzug der meinem Darm entfläuschte.

Und so machte ich mich auf in Richtung Pendueles. Bereits in Pensues machte ich einen Schlenker zur örtlichen Bahnstation und guckte nach den Abfahrtzeiten. Der Zug sollte erst 1,5 Std später abfahren, daher entschied ich mich bis nach Unquera, kurz vor der asturischen Grenze zu laufen und dort den Zug zu nehmen.

An der Bahnstation bemerkte ich einen hohen Druck innerhalb meiner unteren Extremitäten. 10.23 Uhr sollte der Zug kommen. Es war erst 10 Uhr. Schaffe ich das? Es muss gehen. Auf einmal kam eine koreanische Pilgerin angeschlichen, welche ich gestern bereits überholt hatte und ihr sagte, das sie besser auf der linken Strassenseite laufen sollte, damit sie die Autos kommen sieht. Naja, heute trug sie ihre FlipFlops und ich sah ihre bereits mit Blasen entzündeten Füße. Ich gab ihr etwas von meiner Schafswolle, die ich wohl nicht mehr brauchen werde und die Empfehlung, sich schnellstmöglich neue Schuhe zu kaufen. Ihre waren definitiv zu klein.

So um halb elf hupte ein Bus an der Station und ein paar Spanier wiesen uNs darauf hin, das wir wohl mit diesem fahren müssten. Dies taten wir dann auch. Und ich ließ mich bis nach Llanes, meinem heutigen Zielort chauffieren. Unterwegs überholten wir sogar Eduardo, mit dem ich zwischendurch immer wieder gewhattsapped (neues Wort) habe.

Als wir in Llianes endlich ankamen war es zwar noch nicht fünf vor zwölf, aber für meinen Darm schon. Vom Bus aus reservierte ich bereits ein Zimmer im Hotel Miraolas. Ich ließ die Rezeption links liegen und steuerte geradewegs die Toiletten in den unteren Etagen an.

Nur so viel: Ich habe Gott getroffen und dankte ihm.

Für den CheckIn war es etwas zu früh, da die Zimmer noch nicht fertig waren. Ich entschied mich einen Waschtag einzulegen und steuerte den nächstegelegenen Waschsalon an. Hier erwarteten mich drei ältere Damen, welche sich von meinen körperlichen Reizen überzeugen konnten als ich die Hosenbeine und mein Shirt ablegte. Tja Ladies, wer hat der hat…. Und am Bauch hat er definitiv immer noch zu viel 😂.

Kein Wunder, im Anschluss bin ich dann auch endlich ein Bierchen trinken gegangen. Urlaub kann so schön sein. Ich glaube der Tag könnte auch endlich das Ende meiner Erkältung einleiten.