Mal ’ne Runde um See
Der heutige Morgen fing etwas komisch an. Ich wachte kurz nach 7 auf und klappte meine Schlafmaske nach oben. Das Bett von Edu war bereits leer, nur der Schlafsack lag noch auf der Matratze. Ich machte mich fertig, packte meinen Kram zusammen und fragte mich wo er sei. Auch ein kurzer Blick vor die Tür brachte keinen Erfolg.
Kurz bevor ich fertig war kam er gefrustet ins Zimmer und erzählte, das er so eine Scheissnacht hatte, das er überlegte nach Hause zu fahren. Er war gebervt vom Essen, von den Leuten und nun auch noch von den Unterkünften. Man muss dazu sagen, das ihm 1. das Licht der Strassenlaterne vorm Fenster wachhuelt und 2. sein gegeüberliegender Nachbar ständig angestarrt hat. Letzteres ist keine Einbildung, da ich es selber beobachtet hatte. Crazy Type der Kerl, der dann, wie sich herausstellte auch noch aus Berlin kommt 🥴.
Naja, zurück zum Thema. Wir liefen also los und, wie konnte es anders sein, es ging bergauf 🥵.
Nach ca. 4 km kam dann die erste Bar, in der wir frühstückten und wieder unsere Walküre trafen. Nach kurzem Schnack und Käffchen in der Sonne ging’s weiter. Achso, kleine Anekdote noch zum Frühstück. Wir bestellten Toast mit Tomate. Da die Zubereitung ein Momentchen dauerte, setzten wir uns schonmal raus in die Morgensonne. Nach einer Weile fiel uns auf das unser Toast gar nicht kam und Edu ging rein um nachzufragen. Die Antwort der Bardame: „Wir haben gedacht ihr seid gegangen!“. Also was stimmt nicht mit diesem Land? 😤
Weiter ging es und wir kamen zum Stausee Embalse de Salime. Von oben hatte man einen herrlichen Ausblick darauf und wir setzten uns einen Moment zu Ted, einem tcheschichen Pilger, der als Schauspieler in London lebt.
Kurz darauf gesellte sich auch wieder Hanna zu uns und wir genossen die grandiose Aussicht und knippsten uns gegenseitig vor der Kulisse ab.
Nun begann der Abstieg zum eigentlichen Staudamm über kleine Schotterpfade durch dichte Bewaldung und vereinzelt herumliegenden Baumstämmen die der Wind umgehauen hat.
Am Staudamm angekommen genossen wir die herrliche Aussicht.
In der Nähe des Staudamm gab es eine Bar in der wir unseren Lunch genossen (Plata Combinada = Schnitzel mit Pommes, Salat, Pommes und Spiegelei) und schon hebte sich nochmals die Stimmung beim Ausblick von der Terrasse.
Nun begonnen die letzten 5 km bis nach Grandas de Salime, dem heutigen Zielort. Die Sonne brannte immer mehr beim Aufstieg über die Straße und das gekaufte Wasser leerte sich mit zunehmender Anzahl der Schritte. Am Ende, 1,5 km vor Ziel, entschieden wir uns nicht den Pfeilen zu folgen, sondern weiter auf der Straße zu bleiben. Der Grund hierfür lag darin, das der Weg zwar durch einen schönen Wald führt, wir aber keine Lust hatten, erst steil nach oben und dann wieder trotzdem auf der Strasse zu landen. 🫤
In Grandes de Salima gingen wir in Richtung einer nett aussehenden Bar und wen trafen wir dort? HANNA!! 😀
Nach kurzen Schnack suchten wir unser Hotel……… und fanden‘s nicht. Nach kurzem Check per Google war dann die Lösung jedoch schnell gefunden. Wir holten uns den Schlüssel in einer Bar namens Restrepo, in der einer der lebenslustigsten Personen des Caminos uns die Zimmer zuwies und wir nun den Abend verbringen. So schnell kann sich das Blatt wenden 😃.
Ick liebe den Camino, genau für diese Erfahrungen. Unsere Engländergruppe, welche uns bereits seit Oviedo begleitet und von dessen ich auch immer wieder mit Sonnencreme versorgt werde sitzt nebenan und wir halten bereits die ersten Schnacks und machen Witze 😂.
Gute Nacht.