Camino Primitivo

Pausentag in SdC und Aufbruch nach Finisterre

Gestern habe ich einen Pausentag in Santander eingelegt, welchen ich auch dringend gebraucht habe. Ich schlief bis 8 Uhr aus, brachte Eduardo ein Stück zum Busbahnhof, lies die Batterie meiner Armbanduhr endlich erneuern, ging zurück zum Hotel, räumte das Zimmer (ich musste leider ein neues Zimmer innerhalb beziehen) und ging meine paar Habseligkeiten waschen. Im Waschsalon brauchte ich kein Passwort für das WiFi eingeben, da es noch von vor 2 Jahren gespeichert war. Das passierte mir erwas häufiger in der Stadt, bspw. auch in einigen Bars. 😉

Nach der Wäsche habe ich mich im Aussenbereich einer Bar hingesetzt und auf die Ankunft einer alten Freundin gewartet.

Hanna traf ca. 30 min. später ein. Wir tranken ein Bier, kotzten uns gegenseitig über die letzten Kilometer aus und gerade als wir aufstehen und bezahlen wollten, sah ich Philipp vorbeilaufen. Ich rief ihn und er setzte sich zu uns.

Auch er hatte etwas beizutragen zu unserem Hauptthema. Wir verabredeten uns zum gemeinsamen Messegang und Abendessen und dann kam Hanna‘s großer Moment.

Ich begleitete sie ins Pilgerbüro, brachte sie in ihr Hospital (hört sich an als wäre ich bei einem Pflegedienst angestellt) und ging zurück zum Hotel um neu einzuchecken.

Abends trafen wir uns dann bei der Kathedrale. Was sofort auffiel, war der fehlende Weihrauchkessel. Hanna fragte mich gleich: „No Ding Dong today?„ und ich antwortete: „Yes, no Ding Dong!“

Und so gingen wir hinaus und tranken einen schönen Weißwein 🙂. Philipp wollte sich noch etwas von der Messe ansehen, daher warteten wir auf ihn. Nach 10 Min. kam er dann aber auch gleich und suchte ein nettes Restaurant über Trip Advisor heraus bei dem es wirklich leckeren Fisch und jede Menge Tapas gab. Der Rest ist Geschichte. Gegen halb zwölf torkelte ich in mein Hotel zurück und schmiss mich ins Bett für den heutigen Tag, welcher bereits um 6.30 Uhr begann.

Also, der Wecker bimmelte mich nach einer durchwälzten Nacht aus dem Schlaf. Da ich bereits alles vorbereitet hatte, dauerte das Prozedere bis zum Checkout nur 15 Minuten. Dann stand ich in der Dunkelheit, da die Sonne hier erst gegen 8 Uhr aufgeht. Die erste geöffnete Bar war dann auch gleich meine und versorgte mich mit dem notwendigen Koffein am morgen.

Nach anfänglichen Schwierigkeiten bei der Orientierung, war dann aber der Weg schnell gefunden und ich verließ SdC in westlicher Richtung. Nach ca. 6 km kam mir ein älterer Pilger entgegen. Er war Ü80 und auf dem Rückweg von Finisterre gewesen. Wir sprachen kurz über diesesund jenes und gingen unserer Wege. Später begegnete ich in einem Kaffee einem Niederländer. Wir liefen ein stück, quatschten, machten noch eine kurze gemeinsame Pause und gingen ebenfalls unserer Wege.

In Negreina, einer größeren Stadt auf meiner heutigen Etappe machte ich Mittagspause. Es gab eine Kleinigkeit zu Futtern und dann ging es zum Endspurt nach A Pena und Paxe. Mit knapp 30 km ist es eher eine strapaziöse Erfahrung, da es zum Ende hin wieder einmal diverse steinige Anstiege zu überwinden gilt. Leider habe ich diese Etappe aus meiner Erinnerung gestrichen, denn ich bin diese Strecke bereits vor 2 Jahren bei knapp 30 Grad gelaufen. Damals kam ich in der Albuerge San Mamede da Pena auf dem letzten Tropfen an und musste von der Hospitaliere mit Wasser versorgt werden. Diese Erfahrung blieb mir heute glücklicherweise erspart.

Auf Nachfrage habe ich mir auch gleich mal ein Doppelzimmer gegönnt und muss nicht im gemeinschaftlichen Schlafsaal im Etagenbett schlafen. Obwohl auch das kein Problem gewesen wäre, da jedes Bett einen Vorhang, Licht und Steckdose hat. Ist also auch sehr komfortabel. Für Morgen habe ich noch keinen richtigen Plan. Erstmal geht es 25 km bis nach Olveiroa und dann schauen wir mal.