Was für ein schööööner Tag
Nach der gestrigen Frustration, ging es heute in Richtung Villafranca de los Barros weiter.
Nach den letzten 2 Tagen voller Regen und Matsch erwartete uns heute ein sonnenreicher Tag mit halbwegs trockenem Untergrund. Dies war für mich auch dringend notwendig, weil ich gestern meinen mentalen Tiefpunkt erlebt habe.
Wir verließen die Herberge erst gegen 8 Uhr und wanderten quer durch die Stadt Zafra. Wie sich herausstellte haben wir wohl am Vorabend etwas verpasst, da die Stadt wirklich seine Reize hat. Man kann halt nicht alles haben. Die Temperaturen waren angenehm und die Sonne kam langsam über den Horizont als wir die Stadtgrenze überquerten.
Vor uns lagen ca. 20,5 km bis nach Villarfranca. Kurz hinter der Stadt musste ich ein paar Mal stoppen, weil ich dachte das ich meinen linken Schuh zu fest gebunden hatte. Wie sich herausstellte, lag es nicht an meinem Schuh sondern an dem Fuss der drinsteckte. Im oberen Spann vernahm ich einen kleinen jedoch wohl merklichen Schmerz, der sich jedoch später immer mehr auflöste. Bei manchen Problemen steckt man einfach nicht drin und sie lösen sich von selbst. Soviel zur Erkenntnis des heutigen Tages.
Wir kamen kurz nach 13 Uhr in Villarfranca an und suchten erstmal die nächste Bar auf. Im Anschluss begaben wir uns auf die Suche nach der Albuerge Extremnatura, wo ich in der Mannschaftsunterkunft unterkam und Paul ein Einzelzimmer bekam. Merkwürdigerweise zahlt Paul den gleichen Preis wie ich. Das muss man nicht verstehen. Genausowenig wie das ökonomische System dieses Landes. Naja.
Hier lernten wir Stephen aus England und seinen niederländischen Freund kennen. Mit ihnen sassen wir nach einem herrlichen Burger, auf dem Kirschenvorplatz bei einem Bier zusammen und tauschten unsere Geschichten der letzten Tage aus. Später kam noch Firgel und endlich mal ein deutscher Pilger namens Felix hinzu. Mike, der auch in unserer Herberge ist, schaute nur kurz vorbei, weil nachsehen wollte ob die Kirche geöffnet ist.
Für morgen schmiedeten wir den Plan, die Strecke bis nach Merida etwas zu optimieren, da insbesondere die ersten 12 km laut der Beschreibung meines Reiseführers äußerst langweilig zu sein scheinen. Links und recht nur Wein und Olivenfelder und sonst gar nichts. Wir werden also den Zug bis nach Almensralejo nehmen und somit ca. 14 km überspringen. Die Fahrt soll nur 8 Minuten dauern. Dann können wir von dort bis nach Merida wandern und haben hoffentlich genug Zeit uns die Stadt anzusehen.