32 km Hölle
Was für ein schön beschissener Tag.
Gegen halb acht begaben wir uns aus unserer Luxusunterkunft in Merida auf den Weg nach Aljucen. Der Plan für heute war einfach. Wir laufen erstmal dort hin und sehen dann weiter, da Aljucen nuuur ca. 16 km entfernt von Merida entfernt liegt. Es ging also erstmal entlang der Asphaltstraßen . Wir kamen an alten römischen Aquädukten vorbei, welche von zig Storchen bewohnt werden und dann an einem alten Wasserreservoir, welches ebenfalls von den Römern erbaut wurde. Genial mit was für Mitteln die früher gebaut haben. Ich glaube die sanitären Anlagen waren besser als die heutigen in Spanien 😉.
Irgendwann, es war so gegen 13 Uhr, erreichten wir Aljucen. Ein wirklich hübscher kleiner Ort, mit einer Bar im Zentrum die wir auch gleich aufsuchten. Mike und Felix, zwei Pilger die wir immer wieder treffen, setzten sich kurz zu uns und wir quatschten. Ich und Paul entschieden, das wir unsere Beine austesten wollen und liefen dann weiter Richtung Aluescar. Also nochmal 16 km. Der Weg führte durch einen Naturpark, welcher erst wunderschön und dann langsam aber allmählich immer dröger wurde. Mein linker Fuß machte mir im Laufe des Gehens immer mehr Probleme und schmerzte immens. Ich trug eine Bandage, welche ich noch in Merida für 17€ erwarb. Die hätte ich mir schenken können, denn die machte es nur noch schlimmer.
Als wir nur noch 5 km von Aljucen entfernt waren, begann es langsam an zu tröpfeln. Erst dachten wir uns nix dabei, da der Himmel klar aussah und die Sonne schien. Ich meinte , das ich vorsichtshalber meine Regenpelle über den Rucksack ziehe und Paul tat es mir gleich. Als wir weiterliefen kam hinter uns ein Auto, welches wir anhielten um zu fragen ob man uns mitnehmen könne. Der Fahrer sagte, das es nicht mehr weit sei und wir entschieden weiter zu laufen. Kurz darauf begann es zu schütten wie aus Kübeln. Wir suchten unter dem nächstgelegenen Baum Schutz und zogen unsere Regenausrüstung an.
Paul fiel nach einem weiteren Kilometer ein, das es ein Hostel (oder sowas Ähnliches) in der Nähe gibt, was von einem Niederländer geführt wird, den er von der Facebookgruppe kennt. Wir klopfte, jemand öffnete die Tür und man unterhielt sich angeregt auf einer mir fremden Sprache. Das Fazit war: Nö wir sind ausgebucht, aber probiert es mal 800 m den Feldweg runter.
Also stiefelten wir dort hin und siehe da, wir fanden ein Hostel, was zwar in der App CaminoNinja als Albergue deklariert wird, aber eigentlich ein Truckstopp ist. Die Beschreibung, das die Absteige eine Waschmaschine und Trockner besitzt stimmt ebenfalls nich, da der Trockner fehlt. Also werden wir morgen wohl unsere nassen Klamotten einpacken müssen, da es draussen wie aus Kübeln schüttet.
Und das alles für 15€ / Person. Da zahl ich lieber für unsere Luxusbleibe in Merida bochmal 20€ mehr.