Pausentag in Salamanca
Was soll ich heute schreiben? Gute Frage!
Fangen wir damit an, das mich meine innere Pilgeruhr erstmalig um 5 Uhr geweckt hat. Leider gibt es keine Mechanik auf die man hätte draufhämmern können um weiterzuschlafen, aber dennoch gelang es mir irgendwie. Das zweite Mal öffneten sich die Lappen über meinen Augäpfeln gegen 7.30 Uhr. Jetzt aber raus aus den Puppen und den Pilgeranzug angezogen.
Ich lief von meinem Hostal, welches am nördlichen Rand der Altstadt liegt, Richtung Kathedrale. Um die Zeit hat man noch Gelegenheit, die Straßen und Fassaden dieser wirklich schönen Stadt, ohne Menschenmassen zu genießen. Die Sonne war gerade aufgegangen und untermalte den Farbton der in Sandstein erbauten Gebäude. Das einzige was das Bild etwas getrübt hat, waren die Partystudenten, welche um die Uhrzeit auf den Weg nach Hause waren, sich in den Ecken herumtummelten, bzw. ihren Balztanz veranstalteten, oder gegen die Häuser pieselten.
Bei der Kathedrale angekommen, lief mir ein alter Bekannter entgegen. Eugene war gerade auf dem Weg zur Busstation. Er sagte mir, er kenne bereits die nächste Etappe nach El Cubo und sei nicht angetan davon, Kilometerweit an der Autobahn langzulaufen und sich dabei das nahegelegene Gefängnis anzusehen. Er wolle daher mit dem Bus nach Zamora fahren und von dort weiterwandern.
Nicht doof, dachte ich. Auch ich selber war nicht erpicht, 20+ km entlang der Autobahn zu wandern. Kurzum! Ich fahre morgen mit dem Bus nach Zamora.
Nach einem kurzen Aufenthalt im Hostal, machte ich mich auf die Suche nach dem Decathlon Geschäft im Südwesten der Stadt. Ich konnte leider im Internet nichts finden, ob bzw. wann der Laden Sonntags öffnet. Daher lief ich 3,5 km hin, nur um dort festzustellen, das er heute nicht geöffnet hat. 🫤. Schade, denn eigentlich wollte ich nach neuen Einlegesohlen suchen, um den Druckschmerz unter dem rechten Fersenbein loszuwerden.
Ich bewegte mich von dort aus wieder Richtung Convento de San Esteban. Dort angekommen, kamen plötzlich Marike und Christel aus der Kirche. Zusammen gingen wir zu der Pilgerherberge, wo sie ihre Rucksäcke holten und ich mir eine neue Credencial geben lies. Wir gingen zusammen noch einmal in das Konvent, um uns den Kreuzgang anzusehen, welcher wunderschön sein soll. Und das war er auch. Im Anschluss verabschiedeten wir uns voneinander, da Marike zurück nach Hause muss um Dienstag wieder vor ihrer Klasse zu stehen. Ich und Christel gingen weiter Richtung Plaza Mayor. Wo ihr Hotel auf sie wartet. Auf mich wartete hingegen meine Tagesmahlzeit. Landestypisch natürlich!
Als ich weiterschlenderte traf ich plötzlich Christel wieder. Wir gingen einen Kaffee trinken, quatschten und verabschiedeten uns erneut. A‘Loego (heißt: bis dann, oder wir sehen uns, o.ä.).
Ich lief ein letztes Mal zur Kathedrale um einen Stempel zu bekommen. Als ich reinkam, war mir der Stempel dann doch etwas zu wenig und ich sah mir alles an. Burgos bildet zwar immer noch die Speerspitze unter den Kathedralen (für mich), aber diese Kathedrale sollte man sich auch nicht entgehen lassen. 😉