Via de la Plata

Salamanca 🚌 Zamora 🏃‍♀️ Montamarta 🚕 Fontanillas de Castro

Mein Tag begann relativ entspannt. Ich schlich mich morgens um ca. 6.30 Uhr aus dem Hostal und begab mich zu der Estacion Autobuses. Laut Rome2Rio sollte der Bus nach Zamora um 8 Uhr abfahren. Ich wollte früher dort sein, da ich die Örtlichkeit nicht kenne und einen Kaffee schlürfen wollte bevor es losgeht, was ich dann auch tat.

Um 7.30 Uhr war ich dann bei den Haltestellen und die Anzeige zeigte Nr.3 Zamora, 8 Uhr an. Ich fragte einen Herren, der an der Abtrennung stand, ob man das Ticket im Bus kaufen könne. Er fragte mich: Zamora? Ich dann: Ja!? Und er hielt den Bus auf, der gerade dabei war von Bahnsteig 2 abzulegen. Ich guckte etwas verwundert 😳, aber er zeigte auf den Bus und meinte: ZAMORA! Ok, das ist dann wohl meiner! 7€ kostet die einstündige Fahrt. Ist ok. Dafür bleiben mir kilometerlange Strecken enlang der Autobahn erspart, über die ich nun mit dem Bus holpere.

In Zamora angekommen, lief ich durch die Stadt und orientierte mich anhand der gelben Pfeile auf den Straßenschildern, ohne darauf zu achten, was darunter stand. In einem parkähnlichen Gelände prüfte ich dann doch mal nach, ob ich richtig bin. Natürlich nicht 🥴. Ich bin zirka 1 km in die falsche Richtung gegangen und durfte jetzt wieder zurück. Die Ausschilderung der ich folgte, hätte mich scheinbar auf den Camino Portugese geführt. Soll ja auch schön sein habe ich gehört.

Zurück auf dem eigentlichen Weg lief ich raus aus der Stadt, entlang der Straße. Irgendwann befand ich mich dann nur noch zwischen Getreidefeldern. Die Sonne powerte von oben und ich legte immer wieder mal kurze Pausen ein um das Trinken nicht zu vernachlässigen. 5km vor Montamarta bekam ich einen Anruf von Paul, mit dem ich dort verabredet war. Er sagte mir, das ihn der Ort an Torremejia (das Shithole) erinnern würde und er weiter läuft, in das 11 km entfernte nächste Dorf.

Getade als ich aufgelegt hatte, übersah ich einen Stein. Ich traf ihn seitlich und er sorgte dafür, das sich mein Fuß ungewöhnlich nach innen verbog. Au!

Ich humpelte bis nach Montamarta und wollte dort, auch wenn der Ort wirklich nicht so prikelnd ist, übernachten. Ich stand vor dem Rathaus, als ich krampfhaft die Herberge suchte, aber nicht finden konnte. Irgendwann sah ich in einer meiner vielen Apps, das ich bereits längst vorbeigelaufen war. Dann viel mir ein, das ich ein Schild am Ortseingang fotografiert hatte, auf dem die Nummer einer Taxe stand. Also rief ich an, er kam, packte den Rucksack ins Auto und wir fuhren nach Fontanillas de Castro.

Er ließ mich bei der hiesigen Herberge raus. Ich klingelte und was mich erwartete, waren zwei herzlich liebenswürdige Menschen die mich willkommen hießen (Angela & Paco). Die Herberge ist in einem einzigartig guten Zustand und man kümmert sich ganz liebevoll um einen. Als ich ihnen von meinem Maleur mit dem Stein erzähle, holt Angela ein Glas Öl und fängt sofort an meine Füße zu bearbeiten. Sie fragt ob ich Elektrolyte einnehme, als ich von meinem linken Spann erzähle, sofort gibt sie mir Tabletten.

Als Bonbon des Ganzen werden wir zu einem Fest im Dorf eingeladen. Dort gibt es Essen, Trinken und Livemusik. Ich habe noch nie gesehen, das ein DJ auf einer Privatparzy anfängt zu spielen und sofort beginnen alle zu tanzen. Hier schon.

Es hat wirklich Spaß gemacht, dabei sein zu können. Es nervt mich bei solchen Ereignissen, das ich nicht wenigstens ein wenig Spanisch kann.

Paul ist zwischendurch auch in der Herberge angekommen. Er hatte einen kleinen Stolperer und hat sich dabei das Knie aufgeschürft. Nichts dramatisches aber bestimmt ärgerlich für ihn.

Nachtrag vom 10.05.22: Am Abend hat Angela noch für uns gekocht. Für uns heißt in diesem Fall für 3 Pilger, Paul, ich und noch ein Pilger aus Spanien, den wir später „Duracell Bunny“ genannt haben, weil er soch aufgedreht war und die Klappe nicht hielt.

Duracell Bunny hatte uns, also Paul und mir noch den Nerv geraubt. Wir gingen schlafen und ständig brummte das Handy von dem Kerl, der einen Wecker eingestellt hatte. Irgendwann packten wir das Teil in 3 Decken und ein Kissen ein, damit wir endlich schlafen konnten. Der Pilger selbst war auf der Dorfparty mit unseren Hospitalieres. 😵‍💫

Die Fotos müssen leider warten, da ich hier kein WiFi habe. Die reiche ich dann später nach.