Burgos – San Bol
Eigentlich war unser Hauptziel für heute Hontanos. 31 km entfernt von Burgos. Mir machte meine Achillesseene am linken Fuß sehr zu schaffen. Ein ständiger Druck meiner Stiefel zwang mich ständig dazu eine Pause einzulegen. In Horillos kam dann Francesco ein netter uriger Typ aus Italien auf mich zu und bat mir eine Massage an. Nachdem er einige Akkupressurpunkte an meinem Fuß durchgeknetet hatte ging es dann auf einmal wieder. Dennoch sind wir die eigentliche Distanz nicht durchgelaufen sondern blieben in der Herberge San Bol in der Steppe der Meseta. Die Herberge liegt in absoluter Abgeschiedenheit jeglicher Besiedlung. Kaum zu finden wenn man nicht weiß wonach man suchen muss. Waschen kann man sich am Brunnen. Elektrik gibt es nur 2 Std. lang Tag…es ist genial. Dem Hospitalero habe ich dann auch gleich erstmal geholfen, das wir überhaupt Wasser haben. Als wir hier ankamen ging irgendwie nichts. Es war aber nur ein Ventil vom Wassertank abgedreht. No Problem für einen alten Gas-Wassermann wie mich.
Ich hoffe, das ich heute endlich mal einen richtigen Sternenhimmel zu sehen bekomme. Dann wäre der Ort perfekt.
Kennengelernt haben wir hier ein französisches Pärchen von dem man sich mal wieder wundert wer alles den Camino läuft. Er sieht aus als wuerde er in einer Rockerbar als Rausschmeisser arbeiten und sie als wuerde sie alle Shops des Champ Ellysee kennen, weil sie die beste Kundin ist. In Wahrheit läuft er den Weg bereits das 17. Mal. Surprise Surprise!
Ich denke hier zu bleiben in dieser Abgeschiedenheit, war die beste Idee seit Langem. Nur der ständige Wind und die Fliegen nerven etwas..
Buen Camino ..
Nachtrag: Ich habe einen Fanclub. Die zwei japanischen Schwestern die wir immer wieder mal treffen wollten gestern unbedingt ein Foto mit mir, weil sie sehr grosse Fans von mir sind. Keine Ahnung warum!?