25km & Unüberbrückbare Differenzen
Heute sind wir gegen 8 Uhr aus unserer schäbigen Unterkunft aufgebrochen. Es ging für uns auf Asphalt Richtung Casas de Don Antonio. Wir nahmen an, das die Wege durch den gestrigen Regen eine reine Schlammschlacht sein würden, daher entschieden lieber auf den Asphalt der Landstraße auszuweichen.
Nach ca 7 km erreichten wir den Ort und machten erstmal Rast. Im Anschluss ging es entlang der Strasse nach Altea del Cano. Auf der Strecke entdeckten wir eine von den Römern erbaute kleine Brücke. Interessant!
In Altea del Cano trafen wir Mariek, eine Lehrerin aus Holland, die 5 Sprachen spricht. Eine interessante Person wie sich herausstellte.
Wir tapperten nach einer kleinen Pause weiter Richtung Valdesalo. Es ging über Schotterwege durch die Walachei, ohne weitere Ortschaften. Irgendwann standen wir auf einem alten Flughafen, auf dem nur noch die alten Hangars standen. Es war eine Szenerie wie aus einem Endzeitfilm. Irgendwie habe ich das schonmal gesehen, aber komme nicht drauf.
In Valdesalo angekommen gingen wir direkt in die Herberge. Ein einfaches Haus mit 12 Schlafplätzen. Nichts besonderes, aber hier trafen Bauker und Stephen wieder, die uns ein Restaurant empfiehlten, wo es gute Hamburger gibt. Ich und Paul gingen essen und bestellten uns 2 Hamburger, einen Salat zum teilen. Als Paul noch die Pommes Haben wollte, riet ihm der Kellner ab, da die Portionen groß sein würden. Als das Essen kam wusste ich wieso. Ich platzte aus allen Nähten. In das Restaurant kamen kurz nach uns die Grossmütter des Dorfes auf einen Kaffee hinein. Sofort brach die Hölle aus und man verstand seine eigenen Gedanken nicht mehr. Fluchtartig verliessen wir den Laden und überliessen den Laden der menschlichen Hyänen.
Wir machten uns mit unseren neuen Freunden einen gemütlichen Abend in der Herberge. Das muss dann auch mal reichen.
Nachtrag: Unüberbrückbare Differenzen! Ich und Paul sind nun gemeinsam seit 1,5 Wochen unterwegs. In dieser Zeit habe ich festgestellt, das er erstens schneller läuft als ich, was jetzt nicht so schlimm ist, und zweitens das Manager-Gen in sich trägt. Was schlimm ist. Er verfolgt einen Zeitplan den er sich selbst auferlegt hat. Das bedeutet, das er den Weg bereits 3 Tage im Voraus plant und immer genau wissen muss, wo er isst, schläft und geht.
Für mich, der eher etwas in den Tag hinein leben möchte und auch eher gemütlich laufen will, um auch mal an den Blumen zu riechen, war das kein Zustand mehr. Daher habe ich auch beschlossen, einen Tag Pause in Cáceres einzulegen und mich künftig alleine durchzuschlagen. Ich meine, schließlich wollte ich den Weg ja auch alleine machen. 😉