Via de la Plata

Wenn die Füsse weiter wollen

Guten Tag. Heute bin ich erst gegen 8 Uhr mit meinem neuen Freund Eugene aus Galisteo aufgebrochen. Er ging bereits voraus, wärend ich noch genüsslich an meinem Café Americano süffelte. Das einzige Gesöff, das meinen Motor morgens zum starten kriegt.

Ich holte ihn nach kurzer Zeit ein und wir liefen zusammen bis nach Carcaboso, meines eigentlichen Zielortes für heute. Es war so gegen 10 Uhr als wir dort eintrafen und ich fragte mich, ob das nicht etwas zu wenig sei für heute. Also habe ich mein bereits vorgebuchtes Zimmer in dem Hostal Asturias über Booking.com umgebucht. Als Bestätigung kam über die Booking App, das es 48 Std. dauern kann bis ich eine Bestätigung erhalte. Not exaceptable!

Ich rief im Hostal an und hatte Glück, einen netten Herren am Ende zu haben, der der englischen Sprache mächtig war. Ich fragte ihn, ob ich das Zimmer umbuchen kann auf heute Nacht. Er bestätigte dies und sagte, das er mich am Arco de Caparra abholen wird und ich anrufen soll, wenn ich dort bin. Das nenne ich mal Servicedienstleistung. Ich bedankte mich und machte mich auf den Weg.

Es dauerte auch nicht lange und ich überholte einige zuvor aufgebrochene Pilger, darunter auch Eugene und zwei aus Südtirol stammende ältere Herren. Mit einem von beiden, konnte ich mich unterhalten, da er Deutsch sprach. Wie sich herausstellte hatte er ein neues Handy, dem allerdings einige wichtige Apps fehlten, um sich auf dem Camino zurecht zu finden. Ich half ihm dabei und lud ihm erstmal die Camino Ninja App herunter, auf dem sich auch eine Map mit der eingetragenen Route befindet. Er war darüber sehr glücklich und bedankte sich herzlich bei mir.

Es war eine landschaftlich sehr schöne Etappe. Es ging mehr oder weniger über viele kleine Wege entlang von Weiden und Wildwiesen, wie bereits gestern.

Am lustigsten war ein Pferd, welches scheinbar einen Juckreiz am Arsch hatte und diesen an dem Tor seines Gatters schupperte. Das sah echt lustig aus, wie man auf dem Video sieht.

Nach zirka 19 weiteren Kilometern kamen wir am Arco de Caparra an. Das 4-torige Tor (kein Triumphbogen) wurde von Marcus Fidius Macer zu Ehren seiner Eltern errichtet. So viel zum geschichtlichen Teil.

Wir, also ich und Eugene streiften durch das Gelände bis uns unser Fahrer aufpickte und in das Hostal Asturias fuhr. Ein ereignisreicher Tag geht somit wieder einmal zu Ende und man darf gespannt sein, was morgen passiert.

Gerade als ich aufgehört habe zu schreiben, kommt Craig in die Bar des Hostals. Der verrückte ist heute schon wieder 40 km gelaufen, da er sich nicht den Fahrer gegönnt hat. Was für eine Type!