28 km bis endlich ans Ziel
Der Tag begann für mich um 5.15 Uhr. Woher ich das weiß? Naja, da klingelte mein Wecker! Ich kramte mein Zeug zusammen, während der Rest der Pilgergemeinde noch seelig schlief. Um 10 vor 6 machte ich mich auf und folgte den gelben Pfeilen aus der Stadt Fonterreble. Endlich sah ich seit langem mal wieder die Sterne am Himmel und war begeistert auch endlich mal wieder die Venus und den Mars zu sehen.
Es ging über ein sehr weitläufiges Gelände mit breiten Wegen und Weiden rechts und links. Die Kühe sah ich nur durch die aufblitzenden Augen, wenn ich sieh in den Lichtkegel meiner Stirnleuchte bekam. Es war stockduster.
Gegen 7 Uhr kam endlich Licht ins Dunkel. An einem Rastplatz stellte ich meinen Rucksack ab und machte eine kleine Pause. Es dauerte nicht lange und Craig holte mich ein, was auch kein Wunder war, da er der einzigste außer mir ist der so verrückt ist sich so früh auf den Weg zu machen.
Ich war für heute vorgewarnt. Erstens, weil es 28km waren und zweitens, weil in der Mitte ein großer Berg wartete. Auch aus diesem Grund bin ich heute früher aufgebrochen als sonst. Der Aufstieg war dann aber doch nicht das Schlimmste, sondern eher der Abstieg. Es war so steil, das ich zwischendurch immer wieder anhielt um meine Knie und Füße zu schonen. Ohne meine Wanderpickel wäre es wohl eher schlecht ausgegangen.
Zu guter Letzt, sozusagen als Tüpfelchen auf dem I, warteten dann noch rund 10 km Asphaltstraße inkl. Baustelleneinrichtung.
Mir taten so sehr die Füße weh, das ich kurz vor meinem Zielort noch 3x Pause machen musste um überhaupt anzukommen.
In San Pedro de Rozados angekommen, schlug ich den Weg in die Albuerge Mutatio Elena ein. Nach einem Anruf stellte ich fest, das diese geschlossen ist. Also ging ich zur Alb. Marie Carmen. Dort machte gerade jemand sauber und verwies mich an die Bar um die Ecke. Die Bar war dann aber eher das Hotel des Ortes. Da es aber nicht schlecht aussah, fragte ich nach einem Zimmer. Aber natürlich war nix mehr frei.
Mit einigen Mitpilgern ging ich zurück in die Albuerge und packte meinen Kram aus. Zurück im Hotel fragte ich nach Essen, da andere Gäste bereits speisten. Dies wurde aber mit Verweis auf 20 Uhr verneint. Scheiß Land. Also jetzt mal ganz ehrlich. Das mit den Essenszeiten geht mir immer noch am meisten auf den Sack in Spanien.
Um 17 Uhr bin ich in den Supermarkt gegangen habe mit Kleinkram gekauft und habe mich ins Bett gelegt. Punkt 20 Uhr habe ich auf die Uhr gesehen und festgestellt, das ich das Essen verpasse. Also bin ich hochgejagt rüber zum Hotel und siehe da, drinnen war kein Platz mehr. Also raus in kurzen Hosen in den schattigen Hof, wo es kalt ist. Man, was für ein Dreckstag.
Morgen laufe ich nach Salamanca, wo ich 2 Nächte in einem Hostal bleibe und mir eine nochmalige Pause gönne, bevor es dann in den Endspurt geht.