Via de la Plata

Wat nen schöner Tach

Liebes Tagebuch. Heute bin ich schon um 6 Uhr aufgestanden. Frisch erholt und ausgeschlafen. Um 7 Uhr haben ich und meine neuen Freunde Peter & Peter ( der eine kommt aus Holland der andere aus Canada) das Haus verlassen um uns auf den Weg nach Albergueria ( das ist kein Witz, der Ort heißt wie eine Albuerge) zu machen.

Kurz nach verlassen des Ortes Campobecerros liefen wir durch eine herrliche Berglandschaft mit wundervollen Aussichten, wie man auf den Bildern hoffentlich erkennen kann.

Nach ca. 14 km erreichten wir Laza, wir unser Frühstück einnahmen ( Tostada, Kaffee Americano, Zumo de Naranca)… das Übliche eben.

Im Anschluss ging es die ersten ca. 10 km Kilometer human auf einer Strasse und Feldwegen entlang. Kurz hinter einem Ort Namens Tamicela, ging es dann zur Sache. Es ging einen Berg hinauf, der mich das letzte bisschen an Flüssigkeit in meinem Körper nach außen trieben ließ. Immer wenn man aus dem Baumschatten heraus trat, erwartete einen ein Schwarm an Fliegen, die einem im Gesicht klebten. Es war in Zusammenhang mit dem Schweißanteil meines Körpers, echt schon widerlich. Der Berg schien auch kein Ende zu nehmen und immer wenn man dachte man hätte es geschafft, erwartete einen noch ein Hügel, den es zu überwinden galt.

Naja, irgendwann kam ich dann aber in Albergueria an und ergatterte einen Platz in der Urigen Albuerge, welche mit lauter beschrifteten Jakobsmuscheln der hier genächtigten Pilger dekoriert ist. Es sieht einfach völlig surreal aus, wenn man reinkommt. In der nahegelegenen Bar habe ich mir dann auch erstmal ein Bier gönnen wollen. Vor der Bar saß ein Typ, der mir bekannt vorkam, daher fragte ich ihn auf Englisch, ob ich ihn nicht vorher in Laza geshen hätte. Er antwortete: Maybe yes, short behind! (Vielleicht ja, kurz dahinter). Es stellte sich heruas, das sein Name Timo ist, er aus den Schwabekändle stammt und vor 25 Jahren nach Spanien ausgewandert ist. Wir haben sehr lange geschnackt und ein Bier nach dem anderen geleert. Er erzählte mir, das er schon mit dem Rucksack in Europa unterwegs war, bei der Bundeswehr im Jugoslawien Krieg Scharfschütze war, und sich hier ein Häuschen in den Wäldern selbst zisammengebaut hat. Irre interessante Type, wenn man sich auf seine Geschichten einlässt.

Zwischendurch hat unser niederländische Paul für uns Nudeln mit Tomatensauce und Thunfisch zubereitet. Wir haben alle Pilger an den Tisch geholt und gemeinsam gegessen. Das war mal wirklich schön und ich glaube auch, das es uns allen einmal gut getan hat.

Jetzt ist fast 22 Uhr, also Zeit für kleine Pilger ins Bett zu gehen. Gute Nacht. Die Bilder kommen morgen. 😉