Via de la Plata

Zeit für ein kleines Resumee

Die letzten zwei Wochen waren anstrengend, aufregend, fordernd, lustig aber auch etwas zermübend.

Natürlich habe ich gewusst, das die ersten zwei Wochen nicht leicht sein würden. Habe ich doch vor der Reise nicht wirklich vorbereiten können für den Weg. Ganz zu schweigen, das ich kaum dafür trainiert habe. Wer sich mal die alten Blogs von mir ansieht, was ich alles getan habe bevor ich den Camino Frances mit dem Senior gelsufen bin, der versteht was ich meine. 10 Jahre später, habe ich eine kleine Bierwampe und bin froh, wenn ich die zwei Etagen in unserem Haus schaffe.

Am ersten Tag war für mich noch die Welt im Reinen auf dem Weg nach Guillena. Danach fühlte ich die Anstrengungen immer mehr. Obwohl ich meine Wanderschuhe gut 1 Jahr lang eingetragen habe, habe ich zunehmend Probleme mit den Botten. Blasenbildung am rechten Fuß, Schmerz im Spann des Linken, sollten somit zwar ausgeschlossen sein, aber wie sich herausstellt, reichte es wohl doch nicht. Nächstes Mal trage ich wieder die guten alten Meindl. Mit denen gab es keine Probleme. Aber das muss jeder für sich herausfinden denke ich.

Der Weg als solcher ist schön. Wunderbare Landschaften, nette Peregrinos, halbwegs gutes Essen (auch wenn mir die Pommes zu jeder Mahlzeit langsam aus den Ohren hängen) und das mittlerweile warme Wetter tragen immens dazu bei.

Mein heutiger Pausentag in Caceres war wohl für mich und meine Knochen dringend nötig. In den letzten Tagen qälte ich mich etwas über die Kilometer und konnte es kaum erwarten endlich das Etappenziel zu erreichen. Das ist auf jeden Fall nicht das, was den Weg ausmachen sollte.

Beginnend mit dem Besuch bei David (der Friseur), war heute für mich ein Tag an dem ich das Gefühl hatte, etwas von dem Land und der Leute kennenzulernen, anstatt nur daran vorbeizulaufen.

Für mich, dem dies wichtiger ist, als nur Kilometer abzurennen, die nächste Herberge zu erreichen und den Stempel zu kassieren, ist dies ein sehr wichtiger Teil.

Bin gespannt wie sich die kommenden Wochen entwickeln und werde in jedem Fall von jetzt an die Reise alleine bestreiten und mich darauf freuen, mich an den Etappenzielen mit meinen Leidensgenossen auszutauschen. Stay tuned und Buen Camino.